Maximilian Krah – ein Sieg des Kartells? (Update, Update 2)

Ich habe lange nichts mehr geschrieben hier im Blog. Und jetzt weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuche es trotzdem.

Maximilian Krah, der Spitzenkandidat der AfD im Europawahlkampf, war in den letzten Wochen hart im Einsatz im Wahlkampf seiner Partei. Gleichzeitig stand er unter vollem Beschuss des Parteienkartells. Er ist ein glänzender Redner, ein bodenständiger Mensch aus dem Osten, der immer sagt, was ihm auf dem Herzen liegt. Das ist seine Stärke und, wie das im Leben so ist, auch seine größte Schwäche. Er ist für einen Politiker manchmal nicht berechnend genug. Zum Thema „SS“ hätte er besser geschwiegen. Aber er ist im Interview nun mal gefragt worden und Spontanität ist eben leider die Kehrseite von Authentizität. Die hat ihm jetzt schwer geschadet und mit ihm auch der AfD.

Nach Wochen schärfster Diffamierung, nach einem Mitarbeiter, dem Spionage vorgeworfen wird, und vor dem ihn der Verfassungsschutz nicht pflichtgemäß gewarnt hatte, stand er an der Feuerfront der Gegner. Und nun leistete er sich tatsächlich einen katastrophalen Schnitzer. Daß er eine Binsenweisheit äußerte, die einem jeden Menschen mit Lebenserfahrung klar ist, rettet ihn dabei nicht. Es zählt der politische Impact.

Mir ist es vor über 30 Jahren einmal ähnlich ergangen. 1991, bei meinem ersten Job in Westberlin, wurde ich von Anfang an von den Kollegen gemobbt. Und nach drei Wochen Dauerbeschuss machte ich einen ernsten Fehler, der die Firma Geld und wohl auch einen Kunden kostete. Ich hatte die Bösartigkeit meiner neuen Kollegen unterschätzt. Damit war ich meinen Job los, was mich damals ziemlich getroffen hat. Im Nachhinein kann ich nur froh darüber sein, denn die Kollegen waren ausnahmslos Kettenraucher. Es war definitiv gesundheitsfördernd, dort rauszufliegen.

Es gehören schon Nerven wie Stahlseile dazu, unter härtestem Druck keine Fehler zu machen. Da ist die Politik wie ein Tennismatch. Und Maximilian Krah, Familienmensch, acht Kinder, von Beruf Anwalt, fest im Leben verwurzelt, sagte immer, was ihm auf dem Herzen lag. Aber diesmal hatte er eine Binsenweisheit zu viel geäußert. Dass nämlich nicht alle SS-Leute Mörder waren. Das kam aber im Nachbarland, wo die SS in Oradur 1944 ein fürchterliches Massaker angerichtet hatte, ganz schlecht an. Marine Le Pen, als Alpha-Frau ohnehin keine Freundin von Alice Weidel, möchte sich der linken Mitte öffnen und nimmt dabei eine ähnliche Position wie hierzulande Friedrich Merz ein. Da war die Äußerung des Spitzenkandidaten ein willkommener Anlass, sich von der AfD zu distanzieren. Le Pen profiliert sich damit in der liberalen französischen Medienlandschaft als liberale Kraft und grenzt sich plakativ von der vermeintlich radikaleren AfD ab. Damit macht sie den Sack zu, den sie mit ihrer Kritik an Alice Weidel bereits vor Wochen geschnürt hatte. Das war, egal ob Grund oder nur Anlass, Pech für den Kandidaten Krah.

Quelle: nius.de

Sie kündigte die Zusammenarbeit und erhofft sich damit wohl Punkte bei der indifferenten, eher linken politischen Mitte der französischen Wähler. Ob diese Rechnung aufgeht, wird sich erst nach der Wahl zeigen. Im Moment ist es jedenfalls ein Knüppel zwischen die Beine von Alice Weidel.

Für Maximilian Krah ist das der Supergau. Steht die AfD ohnehin unter maximalem Druck, verliert sie jetzt auch noch die Verankerung innerhalb der konservativen Fraktion der Europäischen Union. Das wollte man sich nicht leisten, und das sah wohl auch Maximilian Krah so. Er zog sich aus dem Vorstand der AfD zurück und macht keine weiteren Wahlkampfauftritte mehr.

Ich erwarte nicht, dass Marine Le Pen bei ihrer Entscheidung bleibt. Nach der Wahl werden die Karten neu gemischt und dann wird längst eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Aber zunächst einmal hat das Kartell einen Sieg davon getragen. Wird es den Wahlchancen der AfD schaden? Wahrscheinlich. Im Osten weniger, da ist man gegen solche Attacken bereits immun. Aber unsichere Kantonisten im Westen könnten abgeschreckt werden.

Ich mochte Maximilian Krah von Anfang an. Er ist bodenständig und, als Musiker gesprochen, eine Rampensau, hat einen proletarischen Hintergrund, ist hochintelligent und eloquent und genau das Gegenteil von westlich-linker Arroganz. Hier kann man selbst sehen, was er für einen guten Job im Wahlkampf gemacht hat

Maximilian Krah hatte bis jetzt einen erfolgreichen Wahlkampf vorzuweisen. Auf TikTok ist er sehr präsent und auf den Veranstaltungen erwies er sich als guter Redner, der den Nerv der Leute trifft. Dazu hatte er ein mehr als sechsstündiges Interview auf YouTube abgeliefert, und zwar bei einem der profiliertesten linken politischen Influencer, Thilo Jung. Dabei hatte er sich ganz hervorragend geschlagen und der megalange Clip hatte, binnen kurzem mehr als eine Million Aufrufe. Daraufhin konnte die Propaganda nicht untätig bleiben und zog den Spionagevorwurf gegen einen Mitarbeiter aus der Schublade, den man mit einem gewissen Erfolg Maximilian Krah anlastete, obwohl dieser für ein Versagen des Verfassungsschutzes nun wirklich nichts kann. Denn selbstverständlich ist es Aufgabe des Verfassungsschutzes, Politiker vor solchen Leuten zu warnen, was man, ohl nicht ohne Absicht, jahrelang unterlassen hatte.

Aber in diesem Fall war der Mitarbeiter selber ein Spion des VS, und damit war klar, welches Spiel hier gespielt wurde. Hier wurde nicht die Verfassung geschützt, sondern die Regierung. diese Attacke war genau getimet, der Verfassungsschutz wusste schon jahrelang über die China – Connection Bescheid und hat Krah erkennbar, absichtlich ins Messer laufen lassen, denn sonst hätte er ihn rechtzeitig vor dem unsicheren Mitarbeiter gewarnt. Der aber hatte alle Sicherheitsüberprüfungen erfolgreich durchlaufen.

Der publikumswirksame Spitzenkandidat Maximilian Krah ist damit aus der Schusslinie, allerdings wurde der AfD Schaden zugefügt. Zwar weniger im Osten, wo die nächsten regionalen Wahlen stattfinden, aber doch im für die Europawahlen entscheidenden Westen. Im Juni wird man sehen, wie groß dieser Schaden wirklich war.

Update: Die Bildzeitung sieht wieder eine Gelegenheit, gegen die AfD zu Felde zu ziehen. Von Verharmlosung von Verbrechen kann keine Rede sein. Durch das Faksimile des Original-Interviews wird zudem der Eindruck von seriösem Journalismus erzeugt, aber wer kann schon so gut Italienisch? Es ist ein Propagandatrick. Der Beitrag ist ein Schulbeispiel für Demagogie.

Update 2: Und hier, wie ich finde, die beste Meinungsäußerung auf X dazu:

7 Kommentare zu „Maximilian Krah – ein Sieg des Kartells? (Update, Update 2)

  1. Die Wahl ist nun gelaufen, wie ist die Einschätzung der anderen Leser?

    Ich lese überall von einem Rechtsruck und einer Wende.

    Meine Sicht ist eine andere, ich sehe, daß 30 Prozent von der Leyen gewählt haben und aus meiner Persepktive hat die AfD sich mit dem Rauswurf von Krah selber desauvoriert. Ich habe Krah gewählt und nun bekomme ich Wendewessis die nur darauf warten Steigbügelhalter für Blackrock-Merz spielen zu dürfen.

    Ich bin nicht wirklich überrascht, auch nicht von so falschen Schlangen wie Le Pen oder Meloni, aber ich fühle mich bestätigt, daß sich die Agenda genauso wenig abwählen läßt wie die antideutsche Politik.

    Gefällt 1 Person

  2. Zitate zum aktuellen Thema:

    Konrad Adenauer: „Ich weiß schon längst, daß die Soldaten der Waffen-SS anständige Leute waren. Aber, solange wir nicht die Souveränität besitzen, geben die Sieger in dieser Frage allein den Ausschlag, so daß wir keine Handhabe besitzen, eine Rehabilitierung zu verlangen.“

    Kurt Schumacher äußerte, er habe keine Vorbehalte gegenüber den Zusammenschlüssen ehemaliger SS-Angehöriger und lehne auch in Bezug auf die SS jede „Kollektivschuld“ ab.

    Franz-J. Strauß schrieb: „Wie ich persönlich über die Leistungen der an der Front eingesetzten Verbände der Waffen-SS denke, wird Ihnen bekannt sein. Sie sind selbstverständlich in meine Hochachtung vor dem deutschen Soldaten des letzten Weltkrieges eingeschlossen.“

    Und dann habe ich noch einen Leserkommentar unter dem Artikel der Jungen Freiheit gefunden, den ich einfach mal übernehme.

    Wir, die Deutschland mögen dürfen uns von Linken, Demokratiefeinden und Volksfeinden nicht mehr das Geschichtsbild diktieren lassen. Und wir brauchen auch keine Leute die um Zuneigung aus Frankreich buhlen, die Deutsche nur dann mögen, wenn man sie schröpfen kann. Nicht Krah oder Höcke sind die Leute die die AfD ausbremsen oder denen man nicht trauen kann, es sind die Leute die am liebsten mit der CDU knutschen würden.

    Frankundfreisagt:

    Vergangenheitsnostalgie?
    Maximilian Krah geht es um die Zukunft, also um die junge Generation, bei der er genau deswegen äußerst beliebt ist.
    Ausgangspunkt dieser Fangfrage von „La Repubblica“ war Krahs Tiktok-Video „Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher“ (ich hoffe, Sie haben es gesehen). Darin ging es nicht um eine historische Diskussion der Rolle des SS im Zweiten Weltkrieg, sondern darum, dass es nicht gut für die Psyche junger Deutscher von heute ist, wenn sie sich als Nachfahren von Verbrechern fühlen, die sie zudem persönlich gar nicht mehr gekannt haben. Es ging darum, dass man die Zukunft nur gewinnen kann, wenn man stolz auf sein eigenes Land ist. Das heutige Deutschland ist aber nur stolz auf seine Selbstverleugnung und Selbstabschaffung. Steinmeier bleut es uns in jeder seiner Reden ein, dass wir stolz darauf sein sollen, wie wenig deutsch das heutige Deutschland noch ist. Und wenn er ins Ausland fährt, fällt ihm nichts Besseres ein, womit er für Deutschland werben könnte, als migrantische „Esskultur“ zu präsentieren.
    Dagegen wehrt sich Krah. Er will eine Zukunft für Deutsche in Deutschland.

    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/eil-afd-ausschluss-aus-id-fraktion-steht-offenbar-unmittelbar-bevor/

    Like

  3. @ Hans-Hasso Stamer:

    Danke, immer wieder gerne.

    Letzten Endes ist auch die AfD „nur“ eine Partei. Und bestimmte Prinzipien greifen auch dort. Jeder hat persönliche Ziele. Es gibt Seilschaften und Futtertröge.

    In der AfD haben viele ja auch eine Parteivergangenheit vor der AfD, seine Prägung bringt eh jeder mit und wirklich mal alles in Frage zu stellen, das machen eh nur Außenseiter wie ich. Parteien streben immer mehr nach Macht als nach Verwirklichung von Zielen. Das ausgegebene Ziel ist immer der Weg zur Macht, der Köder für die Fische, also uns Wähler.

    Ich schrieb schon öfters, keine Partei kann das Dilemma auflösen, das Parteien heraufbeschworen hat. Der Parteienstaat, die Umsetzung von Demokratie duch Parteien ist schon falsch. Parteien sind wie früher Ordensgemeinschaften. Oben Wille zur Macht, das Fußvolk unten wird durch Glauben gebunden.

    Bei der AfD kommt hinzu, die dürfte auch viele interne Feinde haben. War bei früheren rechten Parteien nicht anders. Ich möchte nicht wissen wie viele Kontakt zum BfV haben oder zu dubiosen Thinktanks. Das Prinzip Unterwanderung der Opposition sollte doch gerade im Osten eigentlich bekannt sein.

    Die Macht der Staatssekte sollte man nie unterschätzen und in heutiger Zeit kann man sich sicher sein, dank Smartphone und Internet, über jeden von uns gibt es eine Akte.

    Deswwegen sage ich jetzt auch schon seit vier Jahren als es mit Corona losging, man muß die AfD zwar nutzen, aber Widerstand braucht mehr. Der muß auch außerhalb von Parteien stattfinden, vor allem raus aus dem Netz und reale Netzwerke knüpfen und vor allem selber anders leben,.

    Die ganz große Wende, falls sie jemals kommt, wird durch veränderte Lebensverhältnisse geschaffen. Erst diese werden Druck erzeugen umdenken zu müssen. Wenn im Supermarkt das Angebot knapp wird, bestellt sich keiner mehr einen Gartengerstalter, dann wird der Garten wieder zur Versorgung mitgenutzt.

    Sezession dürfte in den bestehenden Strukturen nicht möglich sein, langfristig wird es aber innerhalb der Bevölkerung zu Segregation kommen. Fängt im kleinen doch jetzt schon an und andere Länder wie die USA haben es längst vorgemacht.

    Mal ehrlich, die einheitliche Gesellschaft die ist eh eine Illusion. Gesellschaft war immer geteilt, nannte man früher Stände. Die Probleme jetzt ergeben sich ja vor allem aus der Allgewalt des Staates, aber auch aus der Staatsgläubigkeit der Menschen und dem europäischen insbesonders modernen deutschen Hang das Prinzip Selbstverantwortung zu negieren.

    Von daher sehe ich in der Krise tatsächlich auch Chancen. Je ehe der Sozialstaat kollabiert, desto eher müssen die Deutschen anfangen erwachsen zu werden. Ohne Sozialstaat kommt aber auch kein Fremder mehr und es wird auch das Geld für Unsinnsprojekte und Bullshitjobs fehlen. Vielleicht kapieren ja irgendwann mehr Menschen, daß der Sozialstaat kein Netz ist wie im Zirkus und keine Artisten hervorbringt, sondern ein Gefängnis, daß Menschen zu einer Sklavenmentalität erzieht.

    Gefällt 1 Person

  4. Ich frage mal in die Runde?

    1. Glaubt wirklich jemand Deutschland Zukunft würde an Wahlurnen entschieden?
    2. Glaubt jemand, daß sich Westdeutschland in Gänze retten und kulturell sanieren läßt?

    Im Grunde besteht die AfD aus zwei Blöcken.

    Der westdeutsche Block, der seine Wohlfühl-BRD wiederhaben möchte, als könne man in der Zeit rückwärts schwimmen und auf der anderen Seite der von westdeutschen Rechten aufgepeppte mitteldeutsche Block, der keine Lust mehr auf Geschichtsballast hat, sich nicht amerikanisieren lassen will und das deutsche Volk noch ethnisch denkt.

    Wenn die Westdeutschen den internen Machtkampf gewinnen kann man die AfD in die Tonne treten, das prognostiziere ich jetzt schon. Dann revidiert man bei Machtgewinn vielleicht ein Heizungsgesetz, aber der grundsätzliche Kurs bleibt bestehen, man wird viel rechts reden, aber im Sinne deutscher Großkonzerne genauso links abbiegen wie CDU/CSU.

    Wirtschaft und Häuser kann man wiederaufbauen, ein zersetztes Volk nicht und noch 5 weitere Jahre Masseneinwanderung, dann gibt es an Deutschland nichts mehr was sich zu retten lohnt. Dann ist das Land nur noch ein überfüllter Standort, dann sollte sich wirklich lieber jeder retten der es kann.

    Gefällt 1 Person

  5. Hätte Krah lügen sollen, wie es sich für einen guten Politiker gehört?

    Eine AfD die sich ans System anbiedert und im Stillen um die Gunst der CDU buhlt braucht niemand, Cuckservatives sowieso nicht.

    Eine AfD die es aber ernst meint mit nationalen Interessen und Emanzipation von der EUdSSR, besser noch langfristig einen Dexit anstrebt braucht garantiert keine Verbündeten in Frankreich oder Italien, für die Deutschland ohnehin nur als Zahlmeister akzeptabel ist. So langsam sollte sich aber auch herumgesprochen haben, daß Meloni, Salvini oder Le Pen faule Eier sind.

    Wie ein Krah nun tickt weiß ich auch nicht, ich kann ja nicht in den hineinschauen. Aber das Prozedere ist dasselbe wie bei Höcke. Entweder man will eine andere Politik, einen anderen Umgang mit Geschichte und Identität, dann kann man sich vom linken Mainstream nicht Sprache und Denken vorschreiben lassen oder man will nicht anecken, dann kann man das Projekt AfD aber auch gleich beerdigen.

    Taktisch richtig oder falsch, auch die AfD und ihr Umfeld leiden an Distanzeritis. Politisch wichtiger sind eh die Landtagswahlen und nicht die Wahlen zur europäischen Mastkur.

    Gefällt 1 Person

  6. Wer die Wahrheit sagt braucht ein schnelles Pferd. Vielleicht kannte Herr Krah, das ehemalige Mitglied der CDU, diesen Spruch nicht. Nun hat er schmerzliche Bekanntschaft damit gemacht.

    Frau von der Leyen besaß ja sogar die Unverschämtheit zu sagen, die AfD, der angeblich das Wohl Deutschlands am Herzen liegt, würde für China spionieren.

    Wie sieht es nun eigentlich aus bei den – nach ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft durch Politiker der CDU und SPD geförderten – (um es mal sehr vorsichtig auszudrücken ) illegalen Einwanderung durch chinesische Bürger?

    Noch ein paar Worte zur Waffen SS. Natürlich halte ich mich hierbei streng an die mir bekannten Tatsachen – bedingt durch eine familiäre Beziehung.

    Ein älterer Bruder meines Vaters war Gendarm in einem schlesischen Dorf. Bei Kriegsbeginn wurde er zur Waffen-SS eingezogen. Eine Weigerung wäre wohl vor dem Standgericht beendet worden. Kurz vor Kriegsende fiel er, schwerverwundet, den Sowjets in die Hände. Er soll sich nach späteren Kameradenaussagen geäußert haben, er wisse, was nun mit ihm geschehe. Weitere Nachforschungen meines Vaters blieben ergebnislos. Zum Zeitpunkt des Geschehens war ich gerade mal ein Jahr alt. Vielleicht gut, dass ich somit natürlich keinerlei Erinnerung an ihn habe, und auch in meiner Familie war wohl nichts über seine militärische Verwendung bekannt. Schwer vorstellbar für mich ist aber, dass aus einem bislang für Recht und Ordnung eintretenden Polizeibeamten ein Verbrecher geworden sein soll.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..