Zum Deutschen Nationalfeiertag

Ich wollte eigentlich einen längeren Artikel dazu schreiben. Ich kann es nicht, ich bin zu müde. Am Dienstag hat R. ihre zweite Krebsoperation, eine weitere Chemotherapie wird folgen. Ich selber habe noch ein Monat Galgenfrist bis zum nächsten Test und immer wieder Tachykardien. Aber Susi und Elli, die beiden Katzen, sind bei mir.

Und es gibt so viele hervorragende Leute, die etwas zum Jubiläum „30 Jahre deutsche Einheit“ geschrieben haben, ich muss das nicht auch noch alles wiederholen. Ich finde meine wichtigsten Gedanken dort wieder. Ich nenne hier die Links. 99 % von dem, was dort geschrieben steht, unterschreibe ich.

Boris Reitschuster, der einen der gegenwärtig kraftvollsten und erfolgreichsten unabhängigen Blogs in Deutschland betreibt:

Die neue Teilung: “Hell”- und “Dunkel-Deutschland”

Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld, die in der DDR von ihrem Mann bespitzelt und an die Stasi verraten wurde:

Vereint, aber tief gespalten

Bürgerrechtlerin Angelika Barbe, unlängst in Berlin auf einer Demo rüde verhaftet:   

„Das ist DDR!“

Bürgerrechtler Gunter Weißgerber, Gründungsmitglied der Ost-SPD. Er ist aus der SPD ausgetreten und begründet hier, warum:

„Zutiefst antifreiheitlich und antidemokratisch“

Hubertus Knabe, Historiker, vom Berliner Linken-Kultursenator Lederer als Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen abgesetzt, weil er sich nicht der linken Geschichtsklitterung über das SED-Regime anschließen wollte:

Was Täter und Opfer bis heute trennt

Ich habe mich immer nach der deutschen Einheit gesehnt und war überglücklich, als sie tatsächlich Wirklichkeit wurde, auch wenn ich meinen Beruf als Musiker teilweise aufgeben und in den nächsten Jahrzehnten schwer um meine Existenz kämpfen musste. Ich habe der Verlockung der Ostalgie nie nachgegeben, obwohl ich in der DDR erfolgreich war.

Aber heute habe ich keinen Anlaß zur Freude. Wie soll ich mich freuen, wenn ich sehe, dass heute in der Bundesrepublik Deutschland dieselben Kräfte immer mehr Macht gewinnen, die schon Ostdeutschland auf dem Gewissen haben? Die das alte kommunistische Motto in die Tat umsetzen, das da lautet: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Heute in der Variante:

Wer nicht für uns ist, ist rechts.

Und „rechts“ ist nicht einfach nur eine legitime politische Richtung, rechts ist sozial tot. Wir schlittern geradewegs in einen neuen Totalitarismus. Und die Masse der Westdeutschen merkt es nicht oder wehrt sich nicht. Muss man wirklich so weit gehen, zu sagen: Dann haben wir alle es nicht besser verdient, wenn wir nicht die Kraft aufbringen, uns aus diesem Würgegriff doppelter Unterwanderung – von linken Globalisten und kulturfremden Migranten – zu befreien?

Eins noch: Als ich heute zufällig den Fernseher anschaltete, leuchtete mir aus gefühlt der Hälfte der Kanäle das Gesicht unseres Bundespräsidenten entgegen. Ich schaltete gleich wieder aus. Was dieser Herr mir zu sagen hätte, interessiert mich in etwa so wie die Wettervorhersage von vorgestern. Sollte er wider Erwarten tatsächlich etwas gesagt haben, das beachtenswert gewesen wäre, werde ich es bei Reitschuster lesen.

Dreimal habe ich in den letzten Tagen den Satz gehört: „Das ist nicht mehr mein Land.“ Zuletzt vor einer Stunde. Nein, das kann ich nicht behaupten. Deutschland ist noch mein Land. Das ist ja das Schlimme.

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