Twitter auf der Trollwiese

Das Forum des Heise – Verlags heise.de war bis vor etwa ein, zwei Jahren ein richtig gutes Diskussionsforum. Moderiert wurde praktisch gar nicht, die Beiträge waren eine gewisse Zeit editierbar. Die Kräfteverhältnisse im Feuer der Meinungen und Gegenmeinungen ließen sich an den grünen und roten Balken ablesen, die neben den vielgelesenen Beiträgen erschienen.

Aber dann, mit dem NetzDG, begann der woke Zensurwahnsinn auch bei Heise. Das bedeutete, daß seitdem ganze Threads gelöscht oder auf die sogenannte Trollwiese verschoben werden. Dort sind sie dann immerhin noch zu lesen, wenn auch schwer wiederauffindbar. Was auf Heises „Trollwiese“ zu lesen ist, in zwei Beispielen, das erste war das Originalposting, das zweite meine Antwort, eine unter einem Dutzend anderen.

Der dünne rote Strich dokumentiert, dass auch im Heise-Forum die Mehrheit der Leser eher links denkt, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, wie beispielsweise bei Twitter selbst. Mein Beitrag wurde kaum gelesen, da offenbar kurz nach dessen Veröffentlichung der gesamte Thread ausgelagert wurde.

Ist dies ein Trollposting? Eindeutig nein. Oder, anders ausgedrückt, nur dann, wenn man eine linkslastige politische Meinung zur gesellschaftlichen Norm erhebt. Dies ist offenbar bei Heise der Fall.

Ich bin gespannt, wie es mit Twitter nach Elon Musks Machtübernahme weitergeht. Es kann nur besser werden.

3 Kommentare zu „Twitter auf der Trollwiese

  1. @ Hans-Hasso Stamer

    Mag sein. Aber es ist ja nicht so, daß es gar keine Alternativen gibt und um Twitter zu lesen, muß ich dort nicht aktiv sein. Und je mehr auf diesen fadenscheinigen US Plattformen bleiben, desto mehr Nutzer werden gebunden. Erst durch die Reichweite entsteht ja deren Macht.

    Probieren Sie doch parallel mal eine Alternative aus. Ich z.B. bin einigen Videobloggern von YouTube zu Odysee gefolgt, ganz gleich was das SPD Spielzeug RND davon hält.
    Nach meiner Erfahrung sind Abstimmungen mit den Füßen bessere Stimmzettel als Wahlscheine.
    Jene berüchtigten Social-Media-Plattformen sind nicht Teil der Lösung, sie sind Teil des Problems.

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  2. @ Majestyk: Wenn man einen Blog betreibt, kann man auf Twitter nicht verzichten. Nirgendwo sonst gibt es Originalzitate von Politikern ohne zwischengeschaltete Medien. Und die eigenen Artikel finden dank Twitter mehr Leser.

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  3. Ich habe bis heute nicht verstanden, wozu man Plattformen wie Twitter, Facebook und Co überhaupt braucht.

    Wenn ich Mitglied in einem Sportclub bin und dort ändern sich Nutzungsbedingungen in der Art, daß ich nicht mehr einverstanden bin, dann gehe ich dort nicht mehr hin. Erst recht würde ich als prominente Person solche Plattformen nicht mehr nutzen und mich als Lockvogel für die Massen andienen. Niemand braucht den Quatsch, niemand braucht Ebay, Paypal, WhatsApp oder Amazon.

    Geboren wurde ich als Katholik, irgendwann fing ich an selbstständig zu denken, dann trat ich aus, mit nicht unerheblichen Widerständen im familiären Umfeld. Selbst wenn ich glaubig wäre, ich bräuchte dafür keine Kirche. Und Macht haben alle Organisationen nur durch den Einfluß auf die Masse.

    Austreten, kündigen, nicht mehr wählen und nich mehr konsumieren. Es wäre so einfach, wenn die Masse nur nicht immer so folgsam wäre.

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