Wenn einer am Boden liegt, dann reicht manchmal ein einziger, gar nicht mal so heftiger Schlag, um ihn vollends auszuknocken. Ich bin wirklich kein Freund der CDU, habe aber den Eindruck, dass in den letzten Tagen einiges entgegen den Regeln eines auch nur annähernd fairen Wahlkampfes läuft.
Folgenden Artikel konnte man heute in der „Welt“ finden:

Die „Welt“ versteckt sich hier, um den Anschein von Seriosität zu wahren, hinter dem Chef von Forsa, Manfred Güllner. Über den allerdings weiß selbst die linkslastige Wikipedia:

Da liest man den Artikel doch gleich ganz anders: Ein „bekanntes SPD-Mitglied“ attestiert also der CDU, dass deren neueste Anstrengung im Wahlkampf nichts wert sei und die „Welt“ tut dann so, als sei dies eine unabhängige Information. Denn das macht sie in der Tat: Das Parteibuch des Interviewpartners dürfte den wenigsten „Welt“-Lesern bekannt sein. Und das wird in dem Artikel auch überhaupt nicht erwähnt. Stattdessen werden die Thesen das Forsa-Chefs so präsentiert, dass es nicht wie eine parteinahe Meinung, sondern wie eine unabhängige Experteneinschätzung klingt.
Mit diesem Gewicht liegt aber die sich selbst erfüllende Prophezeiung nicht fern. Wenn man dies im Hinterkopf behält, ist die Aussage des Forsa-Chefs aber kaum etwas wert. Die Unterschlagung der SPD – Mitgliedschaft von Güllner dagegen erhöht deren Wert entscheidend.
Die „Welt“ benutzt offensichtlich Forsa, um Wahlkampf gegen die CDU zu machen. Da kommt sofort die Frage aus: Hat sie das eventuell schon früher getan?
Und da kommt mir sofort wieder das „Triell“ in den Sinn. Danach gab es eine Blitzumfrage, die den SPD-Kandidaten Scholz weit vorn sah, und zeitgleich rutschen die Werte der CDU in den Keller und die der SPD gingen durch die Decke. Ich habe die Sendung auch gesehen, hatte aber genau wie die NZZ den gegenteiligen Eindruck: Laschet war klarer Sieger über die Schlaftablette Scholz.
Dabei dürften das Triell zwar viele Wähler gesehen haben, aber keinesfalls die Mehrheit. Der Berichterstattung darüber, vor allem der Aussage, dass der SPD- Kandidat das Rennen gewonnen habe, konnte man dagegen nicht ausweichen. Diese war in sämtlichen Medien zu finden, die sich alle auf Forsa beriefen. Und eigenartiger Weise gab es nur diese eine Umfrage..Warum weisen die Medien nicht auf die dünne Datenlage hin? Auf die parteipolitische Voreingenommenheit des verantwortlichen Umfrageinstitutes? warum haben die Zeitungen keine unabhängigen Umfragen in Auftrag gegeben?
Welcher Parteiauftrag wird hier erfüllt?
Es dürfte mehr als wahrscheinlich sein, dass die Veröffentlichung der Forsa-Blitzumfrage nach der Sendung die Sonntagsfrage maßgeblich beeinflusst hat. Aber warum macht Springer überhaupt Wahlkampf gegen die CDU und begünstigt die SPD? Ist es etwa die Konkurrenz zur Bertelsmann-Gruppe, die über die Eignerschaft und die Freundschaft der Familie Mohn zur Kanzlerin die CDU unterstützt?
Ist Springer SPD-nahe geworden? In Springers „Bild“ konnte ich solche Tendenzen bis jetzt nicht erkennen. Das erscheint mir alles nicht logisch und ich habe keine Antwort darauf.
Das erscheint mir logisch. SPD und Grüne – die Grünen sind ja Fleisch vom Fleische der SPD. Insofern wäre es nicht verwunderlich, dass sie irgendwann zurückkehren. Denn sie wissen ja, Scholz ist nur ein Platzhalter für die Ultralinken Kühnert, Esken und Borjans. Kratzt man bei den Grünen, kommt sofort Rot zum Vorschein. Und bei den Roten ist es schon da. Die praktische Politik dürfte sich unter einem Kanzler Scholz nicht wesentlich von der unter einer Kanzlerin Baerbock unterscheiden: höchstens darin, dass Baerbock erkennbar weniger professionell agieren würde. Insofern ist diese Bewegung verständlich.
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Nicht allzu oft in der Geschichte Deutschlands gab es wohl so viel mehr offene Fragen als Antworten.
Woher allerdings hauptsächlich der Stimmengewinn der ehemaligen Sozialdemokraten stammt, ist für mich kein offenes Rätsel. Es sind die abtrünnigen Wähler der Grünen, welche erkannt haben, dass diese Partei sich mit einer Frau Baerbock in einer hohen Regierungsposition grauenvoll blamieren würde. Etliche Grünen Anhänger scheinen also tatsächlich doch noch über ein gewisses Maß an Verstand zu verfügen.
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