Apple öffnet die Büchse der Pandora. Sie wollen in Zukunft automatisch die Bildspeicher aller iPhones per KI durchsuchen, um Kinderschänder zu entlarven und zwecks Strafverfolgung an die Behörden zu melden.
Was wie eine gute Aktion klingt, ist in Wirklichkeit eine Katastrophe. Denn sie bedeutet den Einstieg, und zwar den offiziellen Einstieg einer Weltfirma, in die totale Überwachung. Und Apple war die Firma, die sich bisher allen Zugriffswünschen der Behörden widersetzt hat. Sie hat nicht einmal auf staatlichen Druck hin Terroristen-Handys entsperrt und die eigenen Daten waren bisher bei Apple sicher. Es war nicht zuletzt dieser Aspekt, der der Firma eine Führungsstellung am Markt bescherte. Denn mit anderen Handys gibt man schon heute die eigene Datensouveränität ab.
Ich war 25 Jahre lang glühender Apple-Fan, gelegentliche Kritik eingeschlossen. Und die Firma baut auch jetzt immer noch die besten Geräte, wenn man Hardware und Software als Einheit betrachtet. Im Haus ist alles applefiziert: iPhones, iPads, Macs, Apple TV, HomePods, Selbst den Airtag habe ich ausprobiert.
Aber das hier ist sowas von daneben. Dieser Eingriff in die Privatssphäre, vollkommen EGAL, mit welcher Begründung, ist ein Kulturbruch. Ich habe leider befürchtet, dass es dazu kommt, denn Apple geht nach Jobs den Woke-Weg der „guten Moral“, wenn auch nicht so penetrant wie die anderen BigTechs.
Alternativen gibt es nicht, Android ist noch schlimmer. Die machen das vermutlich alles heute schon, die junge Generation kümmert das mehrheitlich nicht, die leben ihr Privatleben sowiewo in der Öffentlichkeit aus, die sozialen Netze beweisen das. Google (Firmenslogan: „Don’t be evil“) ist jedenfalls um Längen datengieriger als Apple und macht mit den Daten und personalisierter Werbung ein Riesengeschäft. Apple macht bisher keine Geschäfte mit den Daten der User, selbst anonymisiert nicht, wie es Google tut. Und auch der jüngste Sündenfall hebelt das nicht aus, er ist aber ein aus meiner Sicht vollkommen unzulässiger Eingriff in die Privatssphäre. Und für deren Schutz stand Apple – bisher.
Es gibt einen Proteststurm, aber ich glaube kaum, dass Apple seine Entscheidung, die zunächst nur für die USA vorgesehen ist, ändert. Die sind da beratungsresistent und ziemlich arrogant. Meine „Liebe“ jedenfalls ist inzwischen ziemlich nahe null.
Es beginnt mit Kinderschändern, dann kommen Terroristen. Und dann sind es die Terroristen, die Autokraten als solche bezeichnen, also einfache Regimegegner. Und irgendwann hört es mit Kritik an der Regierung auf. Abgesehen davon, dass diese Technik, ist sie erst mal in der Welt, von allen möglichen Kräften missbraucht werden kann. Und echte oder vermeintliche Steuerhinterziehung steht ganz oben auf der Prioritätenliste aller Herrscher, von Kim Jong Un bis zu den sogenannten Demokratien. Die, da kann man gerade live zusehen, sich immer mehr in totalitäre Regime verwandeln.
Vor diesem Hintergrund ist die Aktion von Apple noch schlimmer. Es wird damit enden, dass KI unser Leben vollständig überwacht und über Social Credits und Propaganda steuert. Die gegenwärtige Impferpressung zeigt den Weg. Es gibt keine Hemmungen mehr. Der feuchte Traum aller Eliten: Totale Manipulation der Massen über den Propagandaapparat und totale Kontrolle über KI garantieren ewige Macht – Wahlen werden unwirksam, da sich das System selbst jeder Wahl entzieht.
So kann man es gegenwärtig hier in Deutschland beobachten: Die traditionellen Parteien unterscheiden sich nur noch in der Fassade und die einzige Oppositionspartei versinkt unter flächendeckender Diffamierung. Dagegen ist „1984“ ein Kindergeburtstag. Und Apple zündet die nächste Stufe auf dem Raketenflug in die Unfreiheit – dabei haben sie einst in einem der berühmtesten Werbespots aller Zeiten für die Freiheit geworben – mit einem Hammer, den ein „Misfit“ in das Propagandabild des Großen Diktators schleuderte. Aber inzwischen sind sie nicht mehr „Außenseiter“, sondern Mainstream.
Noch ist die Sache nicht in trockenen Tüchern, es tobt ein Proteststurm unter den Apple-Usern. Einen Funken Hoffnung gibt es noch. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Firma ist der allerdings klein. Apple befindet sich seit Jahren im Sog der Hypermoral.
Update: Inzwischen hat der Softwarechef von Apple, Craig Federighi, zu der Causa Stellung genommen. Er betonte, dass die Daten auf den Geräten der User nicht gescannt oder angetastet werden. Dies geschieht nur, wenn Daten vom Gerät auf die iCloud hochgeladen werden. Ist ein Gerät nicht bei iCloud angemeldet, und das tun viele Apple-User, auch wenn es bequem ist, hat Apple keinerlei Zugriff auf gespeicherte Daten.
Den iCloud-Scan kann man kritisieren, ich finde es nicht gut, aber damit relativieren sich die Vorwürfe erheblich. Apple tut damit nur das, was andere Claudanbieter ohnehin tun und in ihrem Kleingedruckten auch angeben.
Traurig, traurig …
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Ja, die Spielräume werden immer enger. Allein die Anmaßung, bestimmen zu wollen, was die Wahrheit sei. Anhand von Corona kann man sehr gut feststellen, wie die Interessen der Elite brutal durchgesetzt werden. Die „Wahrheit“ wird heute wieder administrativ „von oben“ beansprucht.
Mich erinnert das immer an eine Geschichte von Stanislav Lem, meinem Lieblingsschriftsteller in der DDR. Er schilderte eine luxuriöse Fassadengesellschaft, der Luxus war aber nur halluziniert und wurde durch Psychopharmaka erreicht. Man fuhr in komfortablen, flüsterleisen Aufzügen, ohne die Wirkung der Psychopharmaka erwies sich alles als total verwahrlost und die Leute hangelten sich mit affenartiger Geschicklichkeit an den bloßen Aufzugseilen hoch und herunter. Insgesamt war das damals eine glänzende Satire, in der man die Verwahrlosung des Alltags in den sozialistischen Ländern erkannte. Das Prinzip wird aber erst heute so richtig in die Wirklichkeit umgesetzt.
Der Westen war für mich schon 1989 eine Fassadengesellschaft und ist es heute noch um einige Potenzen mehr.
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Bei mir wurde heute auf Instagram einfach ein Kommentar auf ein Post gelöscht, mit der Begründung er sei unwahr. Ich solle die Covid- Infos auf Insta studieren. Geht’s noch?
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Die Schlinge schließt sich – der nächste Schritt zu „Big brother“.
Einige Regierungen werden sich sehr freuen. Wer sich dagegen auflehnt wird vermutlich als Beschützer von Kinderschändern verunglimpft.
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