Endgültig nach links gekippt (Update)

Die Rede ist vom Berliner „Tagesspiegel“. Bis jetzt war das eine seriöse linke Tageszeitung, jetzt ist es nur noch eine linke Tageszeitung. Sie haben mit dem Gendern begonnen und verunglimpfen unter der Überschrift „Verunglückte Netz-Kampagne – ‚Alles dicht machen‘ ist so schäbig, daß es weh tut“ die Solidaritätsaktion der Schauspieler.

Die Videos enthalten Botschaften, wie man sie von Querdenken-Demos kennt: Die Pandemie sei Panikmache, die Medien seien gleichgeschaltet, die Bundesregierung regiere autoritär.

Ja, die Kulturbranche leidet seit mehr als einem Jahr, etliche stehen vor dem Ruin, die Hilfen sind unzureichend. Aber diese Aufnahmen zeigen privilegierte, gut verdienende Menschen, viele von ihnen sind etablierte „Tatort“-Darsteller. Ist ihre Teilnahme ein Zeichen von Zivilcourage oder nicht eher von Wohlstandsverwahrlosung?

Nein, die Pandemie ist keine Panikmache. Aber sie wird mit einem hohen Anteil an Panikmache von den Medien und von der aktuellen Politik der Bundesregierung begleitet und auf hohem Niveau gehalten und damit übertrieben. Und ja, die Medien sind gleichgeschaltet und die Bundesregierung regiert autoritär. Wer das noch in Zweifel zieht, hat den Bezug zur Wirklichkeit verloren.

Wohlstandsverwahrlosung? Was ist das für ein krudes Argument? Gerade der Umstand, dass die gut verdienenden, privilegierten Künstler mit denen, die eben keine Stimme haben und aufgrund der katastrophalen Politik der Bundesregierung längst pleite sind, solidarisieren, ist ein hoffnungsvolles Zeichen. Hier geht es nicht darum, Todesfälle zu bagatellisieren oder diese Menschen zu verhöhnen. Jeder weiß, wie die Zahlen gefälscht werden, jeder sieht, wie mit Panik Politik gemacht wird. Aufgrund einer völlig unzulänglichen Inzidenzrechnung werden willkürliche Kriterien festgelegt, die Grundrechte einzuschränken bis hin zur faktischen Abschaffung.

Dagegen zu protestieren ist aller Ehren wert, und wenn der Kontostand trotz Corona immer noch gefüllt ist, ist dies umso mehr anerkennenswert. Denn diese Leute könnten sich einfach auch zurücklehnen. Stattdessen riskieren sie ihre Karriere. Hier agiert der Tagesspiegel mit der Sozialneid-Keule.

Angesichts des in solchen Fällen grassierenden Cancelwahns fragt man sich: Wann stellt die ARD den „Tatort“ ein?

Update: Die „Bild“ Ist wenigstens so fair, die Stoßrichtung der Kampagne nicht so mutwillig zu verfälschen, wie es der „Tagesspiegel“ tut. Klar, die „bürgerliche Mitte“ ist heutzutage materiell gesichert, grün-links und regierungskonform. Die „Bild“ als Boulevardzeitung hat das Ohr näher an der Masse und verkneift sich solcherlei Einseitigkeit zugunsten ihres vermuteten Leserklientels:

„Schiebt uns nicht in die rechte Ecke“ erklärt Ben Becker bei „Bild“.

Vor sieben Jahren hätte ich diesen Satz noch voll unterstützt. Inzwischen frage ich gegen: „Was, wenn die ‚rechte Ecke‘ noch die einzig vernünftige ist?“ Dann sage ich mir: Scheißegal, welche Ecke. Was interessiert mich, wer von diesen Medienhuren wen wohin schiebt in diesem Lügenstadel! Meinetwegen in den Arsch, sorry.

3 Kommentare zu „Endgültig nach links gekippt (Update)

  1. Insgesamt eher naiv, was die „Kunstschaffenden“ hier vollbracht haben. Dem Einen oder Anderen damit Hoffnung zu machen, war das die Absicht? Wie auch immer, so gibt es in Deutschland eigentlich gefühlt nur 4 Themen: Corona, Klima, Migration/Rassismus und Gender/Feminismus. Steht man in nur einer Kategorie auf der falschen Seite bzw. sieht das Thema differenziert, dann ist man raus. Deshalb auch diese Myriaden an „Medienhuren“ (bravo Herr Stamer, auch das mit dem A…. :-; ) Eine relative Minderheit zwingt einer weitgehend stummen Mehrheit ihren ideologischen Duktus auf. Deshalb gibt es auch nur die judäische öhm, Verzeihung, deutsche Einheitsfrrrrrrront. Dann ist es hip und woke, diese Dummgrüne zu wählen. Wer etwas anderes will, kann nur AfD, die haben sogar ein Programm für alle anderen Fragen, die ein Land beschäftigen sollten. Und es ist intellektuell armselig, sich davon ständig „zu distanzieren“.

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  2. Von der DDR lernen heißt, alles sagen zu dürfen was mit der Regierungsmeinung übereinstimmt.
    Ein Unterschied existiert aber noch. Während im vermeintlichen Sozialismus, wie auch im Nationalsozialismus, die gesamte Journaille streng kontrolliert wurde, geschieht der Kadavergehorsam heute auf freiwilliger Basis. Man will sich doch nicht um den Zugang zu den Futtertrögen bringen, solange diese ständig nachgefüllt werden. Natürlich auch mit „Steuergroschen“ von Querdenkern, AfD Mitgliedern sowie deren Anhängern. Wie gut, dass Geld nicht stinkt. Ein „Geschmäckle“ scheint es auch nicht zu haben.

    Bis vor einem Jahr bezog ich noch die Gratismitteilungen des Tagesspiegel für die Berliner Bezirke. Zuerst für alle, was aber auch zu umfangreich wurde, dann für die zwei in denen ich mal gewohnt habe.
    Schließlich wurde mir meine Zeit zu schade für das weit überwiegend linkskonforme Geschreibsel. Kein Wunder, dass immer weniger Menschen auch noch dafür zahlen wollen. Bereicherer werden wohl eher nur in seltenen Ausnahmefällen an deren Stelle treten.

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