Eigentlich wollte ich mal eine kleine Pause machen. Aber zu diesem Vorgang hier kann ich nicht schweigen. Ich bin bei Hadmut Danisch darauf gestoßen.
Unten sieht man einen Twitter-Screenshot. Da twittert aber nicht irgendwer. Das ist, wenn der Account echt ist, der ehemalige Premier von Malaysia. Wenn ich das richtig übersetze, erklärt dieser in Nr. 12 den Massenmord an Franzosen für rechtmäßig. Er setzt das unter die Überschrift: „Respektiert andere“. Und in den einzelnen Punkten kann man nachlesen, was er darunter versteht.
Es beginnt noch relativ vernünftig mit der Distanzierung von der Ermordung des französischen Lehrers. Aber dann geht es erst richtig los. Ab Nr. 10 wird Respekt eingefordert und dem Westen pauschal vorgeworfen, christlich nur noch dem Namen nach zu sein. Das ist zwar nicht ganz falsch, in seiner Sichtweise aber sind die Konsequenzen ungeheuerlich. Und mindestens genauso verstörend ist die Zahl der Likes für Punkt Nr. 12: 2700 im Vergleich zu ein paar hundert für den Rest der Punkte.
Der Originaltweet Nr. 12 ist bereits gesperrt auf Twitter. Hier der alte Screenshot, der ihn noch enthält:

12. „Moslem haben ein Recht darauf, wütend zu sein und Millionen von Franzosen für Massaker in der Vergangenheit zu töten.„
…
13. „Weil ihr alle Moslems und die muslimische Religion beleidigt habt durch das, was eine einzige wütende Person getan hat, haben die Moslem das Recht, die Franzosen zu bestrafen.„
Die Logik ist folgende: Franzosen haben, angeblich oder tatsächlich, in der Vergangenheit Millionen Moslems auf dem Gewissen. Das gibt Moslems das Recht, Millionen Franzosen umzubringen. (Sie haben gerade damit angefangen.) Und die Handlung des Lehrers, die Mohammed – Karikaturen im Unterricht zu zeigen, hat alle Moslems beleidigt, diese haben deshalb das Recht, „die Franzosen“ zu bestrafen.
Das ist identitäre, mittelalterliche Sippenhaft heute, für rechtmäßig erklärt als „islamische Werte“ von einem promovierten Ex-Staatschef. Das muß man erst mal sacken lassen.
Ist das nicht gegen die Menschenrechte? Dazu muss man fragen: gegen welche? Die UN – Erklärung der Menschenrechte wurde von muslimischen Staaten nicht anerkannt. Es gibt eine muslimische Version der Erklärung der Menschenrechte, die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“.
Man beachte den Artikel 19 d: „There shall be no crime or punishment except as provided for in the Shari’a.“ 19 d setzt also alles andere außer Kraft. Und damit auch sämtliche nationalen Gesetzeswerke. Nur die Scharia gilt. „Menschenrechte“ – soweit man davon überhaupt sprechen kann – sind in der islamischen Welt identisch mit der Scharia. Und dieses Rechtsverständnis kommt dann nach Europa und kollidiert dort mit unserem Werte- und Rechtssystem.
Ich schreibe das, weil dadurch klar wird, dass die Enthauptungen (inzwischen sind es bereits zwei) in Frankreich in den Augen von Moslems keine Verbrechen, sondern konsequente Umsetzungen islamischer Werte sind: die „gerechte“ Strafe für europäische Verbrechen, ausgeführt nach dem Recht der Scharia. Verbrechen sind es „nur“ nach europäischen Wertmaßstäben. Jeder kann sich ausmalen, was das langfristig bedeutet.
Das wäre so, als wenn Israel dazu aufrufen würde, Millionen Deutsche umzubringen, da es in der Vergangenheit den Holocaust gegeben hat. Und das dann für rechtmäßig zu erklären. Eine aberwitzige Vorstellung, die aber auch den Abstand dieser Denkweise zur europäischen verdeutlicht.
Wer sich mit dem Islam anlegt, legt sich mit einem gewalttätigen Dogma an. Der Islam ist keine Religion, sondern eine Ideologie, die eine Religion gekidnappt hat. Kompromiß unmöglich. Brücken kann es nicht geben. Der Islamismus ist kein extremer Auswuchs des Islam, sondern dessen konsequente Umsetzung.
An diesem Beispiel kann man ablesen, warum es ein Fehler ist, überhaupt Moslems in Europa siedeln zu lassen. Es bedeutet nämlich u. U. identitätspolitische Sippenhaft bis zur Größenordnung von Völkermord. An diesem Beispiel kann man sehen, wie weit alttestamentliche Prinzipien noch in Islam wirksam sind. Das ist tatsächlich die Stufe des Christentums zur Zeit der Kreuzzüge.Der Islamismus ist kein extremer Auswuchs des Islam, sondern dessen konsequente Umsetzung.
Das ist eben kein Islamismus, das ist der ganz normale Islam. 2700 Likes für einen Aufruf zum Massenmord. Der ist nicht nur eine Religion, er ist eine Ideologie, die jeden Winkel des täglichen Lebens, jeden Aspekt des Daseins kontrolliert. Eine Ideologie, die eine Religion gekidnappt hat.
Und die lassen wir freiwillig millionenfach ins Land, in der vagen und naiven Hoffnung auf Modernisierung. Was für eine gefährliche Anmaßung! Die Franzosen bezahlen gerade einen blutigen Preis dafür. Und wir auch, vor kurzem in Dresden.
Ich fürchte, das wird nicht der letzte Blutzoll bleiben. Wir haben diese Leute ins Land gelassen. Wir tun das alle ganz freiwillig. Weil wir so moralisch hochstehende Menschen sind. Die besten Deutschen der ganzen Welt. Wir erwarten Dankbarkeit und bekommen Feuer und Schwert.
Die v. a. von Linken immer wieder beschworene fein-säuberliche Trennung von Islam und Islamismus: hier der gute Islam, dort der böse Islamismus, ist künstlich. Es sind zwei Seiten derselben Medaille, untrennbar verbunden. Das macht die Tweet-Serie des Ex – Premiers auf erschreckende Weise klar. Es geht nicht um Abbildungen des Propheten. Es geht um die Verletzung eines Tabus. Wer ein islamisches Tabu bricht, wird vernichtet. Zur Not ganz direkt.
Und diese Ideologie laden wir ganz ohne Not millionenfach ein.
Was für ein Wahnsinn, was für ein unverantwortliches, geschichtsignorantes, ideologiegetriebenes Menschenexperiment. Dagegen ist „Biedermann und die Brandstifter“ ein Kindergeburtstag.