Prasseldumm talkt gut

Vielleicht auch nicht so gut, aber auf jeden Fall oft.

AfD-Chef Jörg Meuthen hatte im April den öffentlich-rechtlichen Sendern vorgeworfen, Vertreter seiner Partei auszugrenzen. Gemäß einer Auswertung der AfD waren ab dem 15. März in den fünf großen Formaten wie Anne Will oder Maybritt Illner von 71 geladenen Gästen 80 Prozent Vertreter der Koalitionsparteien, CDU/CSU und SPD. Von den Oppositionsparteien sei die FDP am häufigsten zu sehen gewesen, die AfD hingegen kein einziges Mal, obwohl sie Oppositionsführer sei. Grünen-Chefin Annalena Baerbock (Grüne) war 2019 häufigster Gast in Polit-Talkshows. 

So konnte man es kürzlich in der „Jungen Freiheit“ lesen. Überraschen kann es nicht. Ich sehe mir diese Talksendungen schon lange nicht mehr an und vermeide auch die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen. Denn meistens ist für mich nach ein paar Minuten Schluß, weil mich das zu sehr aufregt. Für mich ist das wie eine geistige Vergewaltigung. Am liebsten würde ich dazwischenfahren und denen die Meinung geigen. Umschalten hilft nicht, es gibt keine Westsender mehr. Die sind jetzt zu „Ostsendern“ geworden. Dabei wechseln sich propagandistische und immer noch relativ (!) gute Beiträge ab. Aber die diese umgebende Propaganda ist dann umso unerträglicher. Am schlimmsten immer dann, wenn es mal wieder um die „rechte Gefahr“ geht. Gefahr besteht aber nur für die Herrschenden an den Fleischtöpfen.

Im Ergebnis schaue ich nur noch sehr selten fern.

Daß nun ausgerechnet Annalena Baerbock so gern für die Talkshows genommen wird, kann ja nicht an ihrer Intelligenz liegen. Denn bei den Grünen ist sie die mit Abstand dümmste Führungsperson, die schon öfter mit blamablen Fauxpas aufgefallen ist. Ihre geistige Engstirnigkeit macht jede Talkshow penetrant. Aber offenbar nehmen die Sender sie gern, weil sie leidlich attraktiv ist und mit ihren bekannten Plattitüden die Sendung berechenbarer wird. Überraschungen können in diesem Metier nur negativer Art sein und die Sendezeit muss ja gefüllt werden.

Diese Praxis widerspricht klar dem Programmauftrag, der alle gesellschaftlichen Gruppen abbilden soll. Aber mehr als 10 % der Bevölkerung werden überhaupt nicht repräsentiert, während jede sexuelle Randgruppe ihren Platz nicht nur bei den Sachthemen, sondern auch in der Unterhaltung, zum Beispiel im „Tatort“, hat. Da ist „Diversität“ plötzlich wichtiger als Authentizität.

Kann es noch überraschen. daß die AfD nicht mehr eingeladen wird? Sie ist immerhin die größte Oppositionspartei und es widerspricht dem Programmauftrag, sie zu übergehen. Aber seit mindestens fünf Jahren gibt es grundsätzlich nur noch negative Meldungen über diese Partei. Ihre gute und wichtige Arbeit in den Landesarlamenten und im Bundestag, wo sie den Regierungen auf die Füße tritt und die richtigen unbequemen Fragen stellt, wird vollkommen verschwiegen. Jeder kleine Ausrutscher dagegen wird zur Staatsaffäre aufgeblasen. Deutschland geht einen falschen Weg und die AfD ist die einzige Partei, die das thematisiert. So bleiben nur Twitter und andere soziale Medien sowie eigene Webseiten.

Aber dass ein hoher Bedarf besteht an unabhängiger, authentischer und sachlicher Information, zeigt der Erfolg des Blogs von Boris Reitschuster. Der ist seit seinem Start im Dezember letzten Jahres bei nunmehr 1,4 Millionen Besuchern im Monat (!) angekommen. Das ist zwar noch weit entfernt von den Big Playern, aber ich hoffe, dass es weiter so rasant aufwärtsgeht. Für ein Unternehmen eines einzelnen Menschen ist es, nebenbei gesagt, ungeheuer viel Arbeit. Aber Boris Reitschuster hat als gestandener Journalist in Moskau etwas von der russischen Seele angenommen und das hilft ihm hier, den Humor nicht zu verlieren. Er ist eindeutig, aber nicht verbissen. Ich hatte schon persönlich E-Mail-Kontakt zu ihm und habe ihn als freundlichen, warmherzigen Menschen erlebt.

Ich möchte ihm von dieser Stelle aus hier noch einmal herzlich gratulieren und kann seinen Blog allen Lesern nur wärmstens empfehlen. Zitiert habe ich ihn ja schon öfter einmal. Er hat seinen Blog gerade professionell überarbeitet und dieser ist jetzt noch attraktiver geworden.

In den offiziellen Medien wird Reitschuster dagegen geschnitten, genauso wie die AfD. „Chef-Faktenchecker“ (LOL) Patrick Gensing, die stinkreiche ARD hinter sich, hat ihn verklagt. Ich sehe das als Qualitätsmerkmal. Einmal haben sie unautorisiert sein Videomaterial benutzt und dessen Aussage praktisch ins Gegenteil verkehrt: „Wie ich zum Propagandawerkzeug wurde“

Die Mainstreampropaganda hingegen ist schon soweit, dass im allgemeinen Bewusstsein die AfD als undemokratisch verankert wurde, da erhebt sich dann auch kaum noch Protest, wenn sie ausgegrenzt wird.

Sie haben es ja fast geschafft, die öffentlich rechtlichen Medien. Sie dürften sich freuen: die AfD bekämpft sich zur Zeit selbst. Und selbstverständlich gießen alle Medien, soweit sie es überhaupt können, noch Öl in das Feuer. Ich hoffe nur, dass die Partei diese Krise überlebt und dann wieder zu einem wichtigeren Faktor wird. Ihre Stammwählerschaft von etwa 11 % hält ja noch treu zu ihr, gerade hier in Brandenburg, das sie immer stärker als rechte Hochburg brandmarken. Denn hier haben die Leute noch ein Gefühl für das Dejavu, dass hier gerade passiert, und die AfD liegt immer noch knapp unter 20 %.

Dabei muss man nur einmal konkret nachfragen, worin denn die „rechtsextremen Positionen der Brandenburger AfD“, geführt von Kalbitz beziehungsweise dessen Nachfolger, bestehen sollen. Da kommt nichts, gar nichts, es gibt keinerlei sachliche Auseinandersetzung. In keinem Medium. Und es kann auch keine geben: Denn Rechtsextremismus bedeutet Verlassen des demokratischen Grundkonsens, Gewaltbefürwortung, Antisemitismus, Verherrlichung von Diktatur und Führerprinzip.

Nichts von dem hat in der Brandenburger AfD eine Heimat.