Rheinischer Frohsinn mit Feindbild


F7F3304F-B64E-4993-A033-684EFC87ACAC
Früher war der Karneval auch ein Aufstand des kleinen Mannes gegen die Mächtigen: nur dort durften sie kritisiert werden. Einmal im Jahr ließen sie sich das auch gefallen. Das Volk brauchte ein Ventil, damit es den Rest des Jahres stillhielt. Heute wird diese Tradition pervertiert.

Heute geht es nicht mehr gegen die Herrschenden, sondern gegen den „gemeinsamen Feind aller Demokraten“. Fast hätte ich „Klassenfeind“ geschrieben.

Und so funktioniert es: Erst stigmatisiert man den politischen Gegner als rechtspopulistisch, rechtsextrem, faschistisch, schließlich Nazi, monatelang, jahrelang. Zu Anfang nur mit einzelnen, aus dem Zusammenhang gerissen Zitaten. Dann sucht man sich eine Zielperson heraus, an der man das personalisieren kann. Einer wird beauftragt, etwas Verlogenes zusammenzuschreiben, die anderen machen es wie Guttenberg. Es muss nicht stimmen, Hauptsache, alle schreiben dasselbe. Dieser eine hieß Andreas Kemper. Alle verabreden sich, die Zielperson als Nazi darzustellen.

Dann mißinterpretiert man ein Gerichtsurteil. Und wenn man die braune Farbe im öffentlichen Bewusstsein der nur mäßig politisch interessierten breiten Bevölkerungsschichten festgeklopft hat und das so populär ist, dass es selbst den Karneval erreicht, dann marschiert irgendwann der Mob.

Die Antifa marschiert ja schon: die AfD hat in Hamburg nicht eine einzige Wahlkampfveranstaltung abhalten können. Alle Veranstalter wurden von der Antifa massiv eingeschüchtert. Und was tat die Polizei? Na, was sie in solchen Fällen bei der AfD immer tut: nichts.

Man beachte den FDP-Zwerg und CDU-Mohring unter dem Arm. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Gegner aus allen Ämtern entfernt sind. Und es keiner mehr wagen kann, sich öffentlich zur AfD zu bekennen. Nach Hanau hat sie jetzt sozusagen auch Blut an den Fingern. Es ist gelungen, ein geisteskrankes Attentat zum politischen zu machen. Sobald sie können, werden sie die Partei verbieten. Und dann geht es erst richtig los. Dann machen sie mit den Gegnern dasselbe wie in der DDR. Alle Nazis außer Mutti und Erich.

Da kann ich nur bitter sagen: So ist es eben, wenn man sich mit der Macht anlegt. Ist die Demokratie im Wege, wird sie partiell beseitigt. Der Mechanismus der Feindbildbildung ist Jahrhunderte alt. Wahrscheinlich sogar Jahrtausende. Er wird in Diktaturen genauso benutzt wie in Demokratien.

Wir hatten es nur zeitweilig vergessen.

Nachtrag: Das ZDF „heute-journal“ lobt gerade diesen Wagen. Es ist von „Hass und Hetze der AfD“ die Rede, auch von „braunem Sumpf“. Es ist empörend, mit welcher Hetze gegen eine demokratische Partei unsere Gebührengelder verschwendet werden. Mit dem Programmauftrag hat das alles längst nichts mehr zu tun.

Ein Kommentar zu „Rheinischer Frohsinn mit Feindbild

  1. Ebenso bittere wie wahre Worte – leider. Bei den Hanauer Attentaten scheint mir aber noch nicht alles geklärt.Sollten sich dort einige Gerüchte bestätigen, wird es bitter für die Verleumder. Welche Rolle spielte der Vater des angeblichen Attentäters? Frau tot, Sohn tot – wo war er zu der Zeit?
    Augenzeugen sprachen von anderen Tätern. Mein erster Gedanke nach der Tat war Bandenkriminalität.
    In Hessen fuhr ein junger Mann in einen Rosenmontagszug. Mehrere verletzte Teilnehmer. Attentat angeblich unwahrscheinlich. Schade, dann kann man das ja gar nicht der AfD zuschieben.

    Gefällt 2 Personen

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..