Der Irrtum der NZZ

Auch die NZZ hat offenbar den Pfad der sachlichen Berichterstattung verlassen. Das enttäuscht mich zutiefst. Sie schreibt:

Die Muster der letzten Monate gleichen sich in schrecklicher Weise: Ein Rechtsradikaler erschiesst in der Nähe von Kassel den Regierungspräsidenten. Dann Halle, wo ein ebenfalls rechtsradikaler Einzeltäter einen Anschlag auf eine Synagoge verübt und zwei Menschen ermordet. Und jetzt Hanau, nach der Zahl der Opfer bisher die blutige Kulmination. Ein offenkundig rassistisch motivierter Mann tötet zehn Personen und sich selbst. Auch er handelte allem Anschein nach allein.

Nein, Herr Chefredakteur: Hanau ist eben nicht mit Kassel oder Halle zu vergleichen. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ein Verbrechen begeht oder ein psychisch Kranker.

Der Täter von Hanau war psychisch krank, hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit paranoide Schizophrenie. Das geht klar aus seinem „Manifest“ hervor. Würde er noch leben, könnte man nachweisen, daß er praktisch nicht zurechnungsfähig war und in die geschlossene Psychatrie gehörte. Der Mann war ein Psychotiker, und bei solchen Menschen ist immer die Krankheit das Primäre und der Inhalt und die Ausprägung und Gegenstand der Psychose sekundär.

Dass das nicht rechtzeitig erkannt wurde, ist außerordentlich tragisch. Wir können nicht mehr tun als trauern.

Warum, Herr Gujer, unterschlagen Sie das vollständig?

2 Kommentare zu „Der Irrtum der NZZ

  1. Bei Markus Lanz war gestern neben einigen bekannten Probanden auch eine Psychotherapeutin, die den Mörder ganz klar als schizophren einordnete. Dass von den anderen Anwesenden die AfD wieder die gewohnten Breitseiten erhielt, war schon vorab klar.
    Dieses mal könnte der Schuss -oder besser Trugschluss – aber auch nach hinten losgehen. Im Umfeld des Täters kann ja seine Erkrankung kaum unbemerkt geblieben sein. Und vermutlich wird sich die Journaille nun auch auf Hintergründe aus seinem Umfeld stürzen. Erhöhte Auflage garantiert.
    Wenn die Staatsgewalt sich damit rühmt, Besitzer von Waffen kontuniierlich zu überprüfen, dann dürfte wohl eher auf deren Seite eine gehörige Portion Mitschuld an den Verbrechen liegen.
    Wer einmal einen solchen kranken Menschen in der Nähe erlebt hat, weiß wovon ich rede. Eine Kollegin von mir machte mir schöne Augen. Ich ging nicht wie gewünscht darauf ein, also beschwerte sie sich bei Vorgesetzten, ich würde sie belästigen. Die Krönung: Von einem RA erhielt ich einen Brief, ich hätte versucht, sie in meine Auto zu zerren. Klar, ist halt so meine Art.
    Richtig ist, dass ich sie vor der ganzen Geschichte öfter nach Dienstschluss im Auto mitgenommen habe, weil es auf meinem Weg lag, was ja wohl ganz normal ist – und sie war nicht immer die Einzige.
    Zudem habe ich sie einmal mit Kleinmöbeln von Höffi nach Hause gefahren, damit sie die Kosten für die Lieferung spart. Ihr den Tisch noch zusammengeschraubt und die Pappen mitgenommen in unseren großen Container. Auf meine Frage nach einem Stück Schnur, weil mir sonst alles auseinanderfällt, versah sie diese mit einem roten Band. Man hat ja auch sonst nichts im Haus.
    Dazu sagen muss ich aber auch noch, wie erschreckend blind Menschen mitunter sind, um gewisse Symptome und Worte als völlig unnormal zu erkennen. Was man nicht kennt und was nicht sein dürfte, das will der menschliche Verstand mitunter wohl auch nicht wahrhaben.

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